Culinary Ability Awards – ein Zeichen für Inklusion Das Culinary Ability Awards Team bei der Arbeit. Foto: Culinary Ability Awards

Die internationale Nonprofit-Organisation Culinary Ability Awards, die 2005 von dem schottischen Koch, WACS-Juror und Manager der irischen Köche-Nationalmannschaft Chris Sandford ins Leben gerufen wurde, möchte über das Kochen das gesellschaftliche Bewusstsein für Menschen mit Beeinträchtigungen fördern und ihnen dadurch berufliche Zukunftsaussichten in der Gastronomie eröffnen. Mit dem Team des CAA nehmen 2020 erstmals Menschen mit Beeinträchtigungen an einer IKA/Olympiade der Köche teil.

Culinary Ability Awards ist bisher einzigartig in seiner Art und folgt der Vision, dass behinderte Menschen künftig in jedem Betrieb zu finden sein werden, unabhängig von ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Das Team der Culinary Ability Awards in 2020 ist die erste Mannschaft in der 120-jährigen Geschichte der IKA/Olympiade der Köche, die an diesem internationalen Kochwettbewerb teilnimmt.

Chris Sandford. Foto: Culinary Ability Awards
Chris Sandford. Foto: Culinary Ability Awards

Als ein internationaler Goldmedaillengewinner und Teammanager der irischen Köche-Nationalmannschaft sei ihm aufgefallen, dass Menschen mit einer Behinderung bislang nie die Möglichkeit hatten, an einem Koch-Wettbewerb teilzunehmen, so Sandford. Deswegen habe er die Culinary Ability Awards ins Leben gerufen, um diese Menschen zu fördern und zugleich ein Bewusstsein in der Gesellschaft für dieses Thema zu wecken. Stellen als Köchinnen oder Köche sind in Zeiten des Fachkräftemangels schwer zu besetzen, während talentierte junge Menschen mit Behinderungen, die die notwendige Leidenschaft mitbringen, häufig als Arbeitskräfte übersehen werden. Es gibt lediglich 0,3 Prozent Kochauszubildenden mit Beeinträchtigungen, da die Ausbildung nicht auf sie zugeschnitten ist. Das sind Schottische Statistiken, doch Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Beeinträchtigungen überall vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind, da es ihnen an relevanten Qualifikationen fehlt. Culinary Ability Awards möchte diesem Mangel an Qualifikation entgegenwirken und Menschen mit Benachteiligungen in den Arbeitsmarkt integrieren.

Oftmals sei das normale Training nicht geeignet für Menschen mit Behinderungen, sagt Sandford. Die größte Herausforderung sei die Zeit. Aus finanziellen Gründen haben Schulungsprogramme einen festen Zeitrahmen – auf Menschen mit Beeinträchtigungen werde nicht ausreichend eingegangen. Eine menschlichere Herangehensweise muss noch seinen Weg in die Finanzströme von Küchenausbildungen finden. Auf der anderen Seite bietet die Re-Kategorisierung der Betriebsküchen eine Chance für Menschen mit Beeinträchtigungen, den Fokus auf die Aufgabe und nicht das Gericht zu legen. Dadurch wird eine bessere Verteilung nach den unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter erreicht.

Foto: Culinary Ability Awards, Irland.
Foto: Culinary Ability Awards.

Doch wie kann man Teammitglied werden? Üblicherweise werden die Wettbewerbe bei Dienstleistern für Menschen mit Benachteiligungen beworben. Nach einer Reihe von internen Vorwettbewerben, die extrem motivierend und aufregend für alle Beteiligten sind, kommen die Bewerber in den Auswahlprozess, bei dem unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Sandford sagt: „In der kurzen Zeit, in der wir von unserer Teilnahme an der IKA/Olympiade der Köche in der Kategorie Community Catering wissen, haben wir ein internationales Team zusammengestellt. Vier Mitglieder aus Schottland, Irland, Italien und Deutschland, ein Reserveteilnehmer und vier Mentoren werden nach Stuttgart zur IKA/Olympiade der Köche kommen.“ Je näher die IKA/Olympiade der Köche rückt, desto mehr steige auch die Aufregung, so Sandford weiter. „Die Vorfreude für unser Team an einem Wettkampf auf so hohem Niveau teilzunehmen, ist groß. Unsere Vision zu teilen, von anderen Ländern zu lernen und neue Bekanntschaften zu machen, darauf freuen wir uns am meisten.“ Das Team habe hart trainiert, um das Menü in unterschiedlichen Formaten zu präsentieren. Da  sich das internationale Team aus unterschiedlichsten Nationen zusammensetzt, trainieren die Teilnehmer abwechselnd in Schottland, Irland, Deutschland und Italien. Dabei ist es ständig am Verbessern, Auswerten, Testen  und – am wichtigsten – am Probieren ihrer Kreationen. Die 25. Ausgabe der IKA/Olympiade der Köche wird einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern haben, da Menschen mit Benachteiligungen zum ersten Mal als Team den Wettbewerb antreten. „Wir freuen uns, dass die IKA/Olympiade der Köche unsere Vision von Inklusion teilt.“, so Sandford. „Die Köche-Olympiade ist eine weltweit einzigartige Möglichkeit unserer Branche zu zeigen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Leidenschaft und Hingabe keine Grenzen gesetzt sind.“

Das Team des CAA  tritt am 15. Februar zwischen 11.30 Uhr und 14.30 Uhr in der Kategorie Community Catering an.


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